Fernseher vs. Gaming-Monitor für Spiele – Vergleich | Pro & Con

Bildschirmgröße

Angefangen wird bei diesem Vergleich zwischen Fernsehern und Monitore für Spiele mit dem offensichtlichen Unterschied – der Bildschirmgröße.

Normalerweise bewegen sich die Größen von Monitore ab 19 Zoll und gehen bis 32 Zoll.
Einige Modelle gibt es mit 43 Zoll 4K-Monitoren, ein üppiges Modell ist das Gerät aus dem Hause Samsung mit einer Displaydiagonale von 49 Zoll.
Heutzutage liegt die Durchschnittsgröße bei 24 Zoll, wobei Trends zu noch größeren Zollgrößen gehen.

Fernseher fangen bei den kleinsten Modellen auch bei dieser desktopfreundlichen Größe an, gehen aber weit darüber hinaus und erreichen über 100 Zoll. Die beliebtesten Bildschirmgrößen liegen jedoch zwischen 30 Zoll bis 60 Zoll.

Je größer und breiter der Bildschirm, desto leichter lässt es sich in die Spielwelt eintauchen.
Zusammen mit Freunden ist ein großer Fernseher ebenfalls von Vorteil, da alle Spieler gleichzeitig von verschiedenen Sitzpositionen einen guten Blick auf das Geschehen haben.

Auflösung

Ein weiterer Faktor, der viel mit der Bildschirmgröße zu tun hat, ist die Auflösung. Wie du sicherlich bereits weißt, gibt die Auflösung an, wie viele individuelle Pixel sich auf dem Display befinden. Je mehr Pixel, desto schärfer und detailreicher kann das Bild dargestellt werden.

Für Monitore gibt es folgende Auflösungen:

  • Full-HD in 1080p (zumeist 1920 x 1080)
  • QHD in 1440p (meistens in 2560 x 1440), auch als 2K gekannt
  • Ultra-HD in 2160p (oft in 3840 x 2160p), auch als 4K gekannt

Monitore mit einer 4K Auflösung sind in größeren Modellausführungen ab 27 Zoll zu haben.

Niedrigere Bildschirmauflösungen sind heutzutage bei Monitoren nicht mehr gefragt, da die Qualitätsansprüche wesentlich gestiegen sind und selbst günstige Grafikkarten technisch ausgereifter sind. Einzig bei Notebook einer günstigen Preisklasse findet man hier und da eine Auflösung unter 1080p. Eine geringere Bildauflösung macht sich bei 13-17 Zoll aber weniger in der Wiedergabequalität bemerkbar, also bei weiteren Modellen.

Um einen Monitor nah vor sich auf den Tisch stehen zu haben und gleichzeitig alles sehen zu können, darf die Diagonale nicht zu groß sein. Bis 27 Zoll ist hier kein Problem, danach braucht man eher einen größeren bzw. tieferen Tisch, um das Gerät weiter stehen zu haben. Nur so kann man alles im Blick behalten. Ansonsten wandert das Augen über den Bildschirm, was bei Multitaskingaufgaben mit beispielsweise zwei nebeneinander geöffneten Dokumenten auch gut funktioniert.

Bei der Auflösung von Fernsehgeräten ist die Situation eine etwas andere. Hier werden uns 720p (HD Ready), 1080p (Full HD) und 2160p (4K Ultra HD) angeboten. Nicht nur gibt es keine Option zwischen Full HD und Ultra HD, auch die Größenverhältnisse sind unterschiedlich.
Full HD Fernseher fangen bei 32 Zoll an, jedes kleinere TV-Gerät stellt ein Bild in 720p dar, eine Auflösung, die nicht für moderne Spiele geeignet ist.

Dies liegt daran, da Fernseher dafür gedacht sind, weiter von ihnen weg zu sitzen, anders als bei einem Monitor.
Einen Fernseher daher als Monitorersatz zu betrachten, ist gerade für Gamer keine gute Idee.
Außerdem bedeutet eine höhere Bildschirmgröße auch eine geringere Pixeldichte. Wenn ihr die gleiche Pixelanzahl bei einem 43 Zoll Fernseher wie bei einem 55 Zoll Gerät habt, dann wird das Bild des größeren weniger detailreich erscheinen. Eine geringere Dichte der Bildpunkte führt zu Aliasing, sogenannte Stufen- oder Kanteneffekte.

Reaktionszeit eines Displays

Die Reaktionszeit sagt aus, wie schnell ein Pixel von Weiß zu Schwarz bzw. von einer Graustufe auf eine andere wechseln kann.
Für Spiele ist diese Fähigkeit deswegen interessant, da sie eine weiche Kameraführung erlaubt. Andernfalls liefern hohe Reaktionszeiten ein unsauberes Bild, gerade bei schnellen Sequenzen. Motion-Blur oder Ghosting-Effekte sind die Folge.

Bei modernen Monitoren kannst du zwischen einem schnellen TN-Panel für 1 Millisekunde Reaktionszeit oder einem IPS-Panel mit 4 Millisekunden wählen. Letztere Technolgie ist zwar langsamer, dafür kann man ihr bei der Farbtreue und dem Betrachtungswinkel nicht die Stirn bieten.

Fernsehgeräte bleiben bei der IPS-Technologie, da es hier vorallem um eines geht: Multimedia und Filmgenuss. Bedeutet, dass die Reaktionszeit höher bleibt, da die Bildqualität im Vordergrund steht.

Gerade weil Fernseher eine höhere Reaktionszeit als Monitore haben, werden diese von den Herstellern nicht angegeben. Außer es handelt sich um einen echten Gaming-Fersehner, die ihn Samsung mit 49 Zoll anbietet. Ansonsten kann man nur Vermutungen anstellen – die bei Reaktionszeiten um 10 ms liegen. Wenn ihr euch echte Gedanken dazu macht, ob es Verzögerungen oder Motion-Blur gibt, dann schaut euch Tests an oder geht direkt in den Laden und begutachtet das Gerät eurer Wahl vor Ort.

Mehr zu den Unterschieden der jeweiligen Panel für Spiele gibt es in einer Übersicht: TN vs VA vs IPS.

Wettbewerbsorientierte Spieler sollten actionreiche Shooter daher auf einem Monitor zocken, wenn wirklich jede Millisekunde zwischen Spiel und Niederlage im Match ausschlaggebend sein kann.
Größere Modell gibt es in einer Ultra-HD Auflösung etwa bei den 28 Zoll 4K-Gaming-Monitoren. Hier werden eine gute Displaydiagonale mit einer hohen Auflösung und gleichzeitig schnellen Reaktionszeiten vereint.

Eine andere Alternative sind große Gaming-Monitore ab 34 Zoll, die gute Reaktionszeiten, Gaming-Spezifikationen wie FreeSync & Co mitbringen und gleichzeitig ein großes Bild präsentieren können.

Anschlüsse

Kommen wir zu den Anschlüssen, einem Punkt, an dem sich Fernseher und Monitor im Vergleich besonders unterscheiden.

Monitore tendieren dazu einen DisplayPort sowie HDMI-Anschlüsse zu haben, einige Modell haben eine DVI Verbindung. Hinzu kommen weiterhin eine Schnittstelle für einen 3,5 mm Audioanschluss, ebenfalls gibt es bei einigen Geräte USB-Schnittstellen.

TV-Geräte nutzen keinen DisplayPort, es wird der HDMI-Port als ausschließliche Video-Schnittstelle genutzt. Zumeist werden mindestens zwei dieser Anschlüsse angeboten.
Auch gibt es in den meisten Fällen mindestens einen USB-Anschluss, einen Kopfhöreranschluss (3,5 mm) sowie einen optischen Audioanschluss, beispielsweise für Heimkinoaudiosystem. Letztlich bieten Smart-TV auch einen LAN-Anschluss für die Internetverbindung. Je nach Modell hast du einen Scartanschluss und VGA als Verbindungsmöglichkeit.

Letztlich kannst du DisplayPort nur nutzen, wenn du deinen PC an einen Monitor anschließt. Weder Fernseher noch Konsolen verwendet diesen Anschluss, sondern vertrauen eher auf den HDMI-Standard.

Fazit | Fernseher oder Monitore für Spiele

Abschließend kann man festhalten, dass die größten Probleme beim Spielen auf einem Fernseher die hohe Reaktionszeit und teilweise auch Aliasing sind.

Wie oben bereits erwähnt, kann eine hohe Reaktionszeit bei schnellen Spielsequenzen zu Motion-Blur führen, was das Spielerlebnis erheblich eintrüben kann. Mit einem hochqualitativen Fernseher wirst du die Probleme aber seltener erleben, gerade auch, wenn du schnelle Reaktionszeiten weniger gewohnt bist.

Aliasing ist meistens ein Problem bei Konsolen, da diese nicht die nötige Grafikleistung mitbringen, um Anti-Aliasing anzubieten, zudem werden sie öfters an größere TV-Geräte angeschlossen. Wie gesagt, führt dies zu einer geringeren Pixeldichte und somit zu den Stufen oder Kanten in der Grafikdarstellung. Schließt man einen guten Gaming-PC an, wird man dieses Problem bei einem angemessenen Abstand zum Fernseher nicht haben.

Hersteller wie Samsung haben die Nachfrage nach entsprechenden Geräten aber für sich entdeckt und bieten Gaming-Fernseher mit guten Reaktionszeiten, schnellen Bildwiederholungsraten und speziellen Gaming-Einstellungen an.

Kurze Übersicht der Vorteil und Nachteile der Geräte für Gamer

Vorteile Nachteile
Monitore
  • Geringe Reaktionszeit
  • Hohe Pixeldichte
  • DisplayPort Unterstützung
  • Verschiede Auflösungsmodelle
  •  Kleinere Bildschirme
Fernseher
  •  Größe Bildschirmgrößen
  • Größe Auswahl an Bildschirmgrößen
  • Besserer Split-Screen Multiplayer
  •  hohe Reaktionszeiten
  • Lücke bei den Auflösungsmodellen

Abschließend kann man sagen, dass Fernseher einen Monitor nicht ersetzen kann und umgekehrt kann ein Monitor ein TV-Gerät nicht ersetzen.

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